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Vase

Ludwig Moser & Söhne
in Meierhöfen bei Karlsbad
Westböhmen um 1925

Form und Dekor: um 1925
Sign. „Made in Cécho-Slovakia Moser Karlsbad", in Nadelätzung auf der Standfläche
H. 21,7 cm
Inv.Nr. Hö 5865

Gelbbraunes Glas, facettiert. Unter der Lippe breiter Fries mit Amazonenzug, geätzt, vergoldet und mit brauner und grüner Farbe eingerieben.

Vase

Glasfachschule Zwiesel
Bayerischer Wald, 1919

Dekor: Bruno Mauder
Form: Prod. Nr. F 112
Prod. Nr. M 116 Sign. „ORIGINAL BR NIAUDER",
mit Ätzstempel auf der Standfläche
H. 41 cm
Inv. Nr. Hö 9037

Rubinroter Unterfang. Dekor in Goldmalerei. Einzelne verstreute Motive: stilisierte Blüten und Blumenarrangements, Vogel, Chinese, Füllhorn.
Nur 1919 entstand eine Kollektion von bemalten Gläsern — Goldmalerei auf rotem Grund — in diesem spezifischen Stil. Sie wurden im selben Jahr im Münchner Glaspalast ausgestellt. 

Vase

„Der verlorene Sohn"

J. & L. Lobmeyr, Wien, 1928

Form und Dekor: Entwurf Ena Rottenberg
H. 20,6 cm, Durchm. 18,2 cm
lnv. Nr. Hö 67 457

Farbloses Glas, modelgeblasen. Gemalter Dekor in halbtransparentem rotbraunen und schwarzen Email.

Umlaufend dargestellt drei Szenen des Gleichnisses vom ‚Verlorenen Sohn’ im Neuen Testament.

Vase

mit der Bezeichnung „Ingrid" 

Firma Curt Schlevogt
in Gablonz a. d. N. 
Nordböhmen um 1934

Form und Dekor: um 1934,
Entwurf: Prof. Arthur Plewa
H. 24 cm
Inv.Nr. Hö 56 216

Sogenanntes Jadeglas, grünes Opalglas, Vasenkörper mit Preßluft in die Form gepreßt. Die Oberfläche gekugelt, geschliffen. Matt- und glanzpoliert. Das Pressen erfolgte in der Glashütte Josef Riedel in Polaun. Die Veredelung wurde in den Schlevogt-Werkstätten ausgeführt.

Prof. Arthur Plewa lehrte in den dreißiger Jahren an der Fachschule für Bijouterieindustrie in Gablonz a.d. N. Für die Firma Schlevogt schuf er einige moderne, bildhauerisch konzipierte Entwürfe. Dazu gehören vor allem die hier besprochene Vase und ein Jade-Flakon mit weiblichem Akt. Nach dem Zweiten Weltkrieg arbeitete und unterrichtete Plewa an der Glasfachschule in Rheinbach.

Vase

Glasfachschule Steinschönau
Nordböhmen 1912

Sign. „K. K. F. S. ST."
H. 26,7 cm
lnv. Nr. Hö 67 443

Aquamarinblaues Glas, modelgeblasen. Geschliffen. Gemalter Dekor in Gold mit weißem Email.

Jardiniere

Glasfachschule Haida
Nordböhmen um 1918

H. 15,4 cm 
lnv. Nr. Hö 66 449 

Kristallglas, formgeblasen. Mit grünem, blauem und orangefarbenem Email sowie schwarzem Lack bemalt. 
Der Stil der Wiener Werkstätte beeinflußte stark die sogenannte Art-deco-Produktion in Nordböhmen. Dieser geometrische Stil des späten Jugendstils wurde auch von der Fachschule Haida übernommen. Vor allem in den zwanziger Jahren entstanden viele farbenreiche Variationen, deren Themen dem Alltagsleben entlehnt sind.

Vase

Ludwig Moser & Söhne
in Meierhöfen bei Karlsbad
Westböhmen 1925-1927

Form und Dekor: Prod. Nr. 5786, Dekor und wahrscheinlich auch Form Entwurf Heinrich Hussmann
Sign. „Moser Bohemia" im Oval, geätzt auf der Standfläche
H. 25 cm
Inv. Nr. Hö 67 920

Tiefgeätzter Dekor mit nadelgeätzter Binnenzeichnung: Unterwassermotive — Fische und Wasserpflanzen.

Alexandrit-Glas besitzt bei Tageslicht eine rot-violette Färbung, bei Neonlicht färbt es sich hellblau. Die Farbe ist abhängig von der Lichtquelle. Für das menschliche Auge sind beide Lichtquellen weiß. Alexandrit wird mit Neodym gefärbt. Eigentlich müsste das Glas deshalb Neodym-Glas heißen. Alexandrit ist ein Halbedelstein, der in der Natur vorkommt und ebenfalls die Farbe abhängig von der Lichtquelle verändert.

Vase

Gräflich Schaffgotsch'sche Josephinenhütte
in Schreiberhau bei Hirschberg
Schlesien um 1935

Höhe: 53,5 cm
Inv. Nr. Hö 70085

Große Schliffvase. Hohe dickwandige tropfenförmige Vase mit leicht ausgestellter Mündung. Über die Wandung laufen von oben nach unten 16 konkav geschliffene, breite Wellen.

Vase

mit Darstellung des Heiligen Wenzel

Miroslav Plátek, Hochschule für Kunstgewerbe, Prag, Atelier Prof. Karl Stipl, 1943
Sign. „K. Stipl/M. Platek 1943”, diamantgeritzt
H. 31 cm
Inv.Nr. Hö 68854

Die konische, dickwandige Vase aus farblosem Glas hat auf Grund ihres hohen Bleianteils in der Masse ein außerordentliches Gewicht.

Die figürliche Darstellung – der Heilige Wenzel, flankiert von zwei Engeln, und ein Schriftband “SVATY VACLAVE NEDEJ ZAHYNOUT”  – ist in der schwierigen Hochschnitttechnik ausgeführt. Der Hintergrund des Glases ist weggearbeitet, so dass die Figuren erhaben erscheinen. Der Graveur hat dafür elektrisch angetriebene Schmirgelscheiben aus Korund und Siliziumkarbid verwendet. Einzelne erhabene Details sind  mit Filzscheiben und Bimsmehl aufpoliert, wodurch die optische Wirkung des Hochschnitts noch zusätzlich betont wird.

Plakette

mit Portraits von Max und Dora Rössler

Nordböhmen 1932

Sign. „MR 1932", graviert 
H. 7,4 cm, B. 8,8 cm 
Inv.Nr. Hö 62 029 

Kristallglas. Rand geschliffen. Graviert. Graviert nach einer Fotografie von Max Rössler.

Max Rössler (1893–1955) gilt als einer der bedeutendsten Glasschneider des 20. Jahrhunderts. Seine Arbeiten zeigen eine bis ins letzte Detail reichende  Perfektion. Diese Porträtplakette, die ihn mit seiner Ehefrau zeigt, belegt seine kunsthandwerkliche Meisterschaft sehr eindrucksvoll. Nicht nur, dass die Portraits ineinander geschnitten sind, sie mussten auch spiegelverkehrt graviert werden. Die tiefgeschnittene Gravur ist mit verschiedenen, zum Teil nur stecknadelknopfgroßen Kupferrädchen ausgeführt. Einige Partien, wie Haare und Augen, wurden mit feinem Schmirgel geglättet, sodass sie einen zarten Mattschimmer erhielten.

Jardiniere

J. & L. Lobmeyrs Neffe Stefan Rath, Steinschönau
Nordböhmen 1924

Entwurf: Marianne Rath
Höhe: 14,5 cm
Inv.Nr. Hö 66208

Diese Jardiniere aus farblosem Glas wurde zunächst in eine Form geblasen. Die anschließende Kuglerarbeit war sehr aufwändig. Wegen der besonderen Stärke der Wände musste ein großer Teil des Glaskörpers abgetragen werden. Durch die Nachbearbeitung mit Holzscheiben und Schmirgel erhielt das Glas eine Oberflächenstrukur, die an Bergkristall erinnert. Abschließend wurde der gesamte Glaskörper noch mit unterschiedlich starken Holz- und Filzscheiben aufpoliert.

Die Firma Lobmeyr ließ diese Prunkjardiniere für offizielle Anlässe bzw. Staatsaufträge fertigen. Die Schilder (ebenen Flächen) auf der Vorder- und der Rückseite der Jardiniere konnten mit gravierten Widmungsmotiven versehen werden.

Pokalvasen

Wiener Werkstätte
Wien 1920-1922

Entwurf: Fritzi Löw zugeschrieben
H. 39,7 cm
Inv. Nr. Hö 66 005

Farbloses Glas, modelgeblasen, angesetzter Fuß. Auf der Wandung gemalter Dekor in weißem, grünem, schwarzem und rotem Email.
Das Rohglas lieferte wahrscheinlich die Glashütte Hantich in Haida / Nordböhmen.