In der zweiten Hälfte des 19. Jahrhunderts muss sich die böhmische Gasproduktion auf die häufig wechselnden Stiltendenzen des Historismus einstellen. Die Hütten und Raffinerien des Landes reagieren mit künstlerischen und handwerklichen Spitzenleistungen.

Der dritte Band dokumentiert diese Entwicklung anhand einer ungewöhnlichen Vielfalt von Glastypen, wobei den Alabaster- und Opalgläsern der 60er Jahre besondere Aufmerksamkeit gilt. Unter den Glasschneidern dieser Zeit ragen C. Pietsch, F. Ullmann und A. Helzel hervor. Die Glasmalerei greift vorwiegend altdeutsche Motive auf, zeigt aber auch neobarocke und orientalisierende Tendenzen. Besondere Bedeutung erlangt das hüttengeformte Glas.

Mit ihren altdeutschen Gläsern gewinnt die bayerische Hütte Theresienthal Anerkennung, im Glasschnitt brilliert F. Zach. Aufsätze über Preßgläs und Silberglas, über Hinterglasmalerei und, „geschundenes" Glas runden den bayerischen Teil ab. Für die schlesische Produktion dieser Epoche steht das Glas der Hütte Fritz Heckert in Petersdorf.