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Ovale Schale mit Blumenband

Nordböhmen, 1920–1940

Besonders arbeitsaufwändiges Dekor, welches in vielen Arbeitsgängen entstanden ist.

 

Die zu zwei Ecken auslaufende ovale Form dieser Schale war für den Glasbläser mehr als nur eine Routinearbeit. Zwar wurde die Form in ein Holzmodel geblasen, doch konnte der Glasbläser den Glasposten nicht so drehen, wie es bei einer runden Form möglich gewesen wäre.

Mehr noch allerdings als durch die Form, beeindruckt das Glas durch seine aufwändige Bemalung. Um eine geeignete Malunterlage zu schaffen, wurde die gesamte Wandung des Glases glattgeschliffen, ebenso der Boden. Die Bemalung besteht aus einem mehrschichtigen Farbauftrag. Dafür hat der Glasmaler das zu bemalende Feld mit zwei Bordüren aus kleinen schwarzen Halbkreisen eingefasst und die Konturen des Blumenmotivs mit einer Feder vorgezeichnet. Dieser Farbauftrag wurde als erster eingebrannt.

 

Das farbige Blumenband ist mit zwei verschiedenen Glasfarben, nämlich Email- und Transparentfarben, in großzügiger Pinselführung aufgemalt, wobei die schwer zu verarbeitenden Farben an einigen Stellen sogar gekonnt gemischt wurden. Das lässt sich vor allem an den gelben und roten Partien ablesen. Für den eigentlichen Farbauftrag wurden drei weitere Brennvorgänge nötig. Zuerst wurde der Motivuntergrund mit seinen intensiven Gelb-, Weiß- und Rottönen aufgebracht, dann folgten die purpurfarbenen Rosen mit ihren feinen Schattierungen. Den Abschluss bildete dann der blaue Hintergrund.

Eine großartige Arbeit!

Inv.Nr. Hö 579

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