Adlerpokal
mit Amor und Psyche
Gräflich Schaffgotsch'sche Josephinenhütte
Formentwurf: Franz Pohl
Schnitt: Ernst Friedrich Wilhelm Simon
Schlesien um 1866-67
Gezeigt auf der Weltausstellung in Paris 1867
H. 61,2 cm
Inv. Nr. Hö 69424
Dickwandiges, farbloses Glas mit kobaltblauem Überfang, Pokal bestehend aus vier Teilen, Reliefschichtgravur.
Das Hauptmotiv zeigt Amor und Psyche als Liebespaar. Es ist die allegorische Darstellung des Morgens aus einem Zyklus der vier Tageszeiten 'Morgen, 'Tag', 'Abend', 'Nacht' welcher im Rahmen einer Ausschreibung zur Ausgestaltung des Treppenaufgangs der Brühl’schen Terrasse in Dresden vom Bildhauer Johannes Schilling (1828 - 1910) im Jahre 1862/63 entworfen wurde.
Der Pokal wurde mit großer Wahrscheinlichkeit auf der Pariser Weltausstellung 1867 gezeigt und gehörte zu jenen Adlerpokalen, für welche die Josephinenhütte mit einer Medaille ausgezeichnet wurde.
Nach dem Ersten Schlesischen Krieg 1742 gehörte Schlesien nicht mehr zum österreichischen Habsburgerreich, sondern zu Preußen. Ab diesem Zeitpunkt war Schlesien nicht mehr auf Wien, sondern in allen Belangen auf Berlin ausgerichtet. Auch bei der später gegründeten Josephinenhütte bestanden enge Verbindungen zum preußischen Königshof.
Prunkschale
„Hochzeit des Poseidon mit Amphitrite"
Schnitt: Carl Pietsch, Steinschönau, Nordböhmen, 1878-1881
Dekorentwurf: Prof. August Eisenmenger, Wien
für J. & L. Lobmeyr, Glasverleger in Wien
Signiert „1878 CP 1881"
Lobmeyr-Signet graviert auf dem Schalenrand
Höhe: 4,8 cm, Durchmesser: 42,5 cm
Inv. Nr. Hö 66 625
Diese Schale gilt als das Hauptwerk von Carl Pietsch. Die Arbeit an ihr dauerte drei Jahre, von 1878-1881. Die Kunst alter Meister und moderne Glasschneidetechnik vereinen sich in diesem Werk.
Farbloses Kristallglas, von unten tief graviert, um einen größtmöglichen plastischen Effekt zu erzielen. Auf der breiten Fahne Hochzeitszug des Meeresgottes Neptun und der Amphitrite, umkomponiert nach dem antiken Fries der Münchener Glyptothek im Atelier August Eisenmengers an der Kunstgewerbeschule Wien, modelliert in den Ateliers der Professoren C. Zumbusch und E. Mayer. Eingefaßt von einer Mäanderbordüre. Im Spiegel Bacchus und Panther.
Lithophanie
mit biblischer Darstellung 'Susanna im Bade'
Farbschichtgravur: Karl Pfohl, Steinschönau
Nordböhmen um 1875
H. 17,7 cm, B. 22 cm, mit Rahmen
21,2 x25,3 cm
Inv.Nr. Hö 57 795
Zwei Tafeln aus farblosem Glas, eine mit kobaltblauem, eine mit kupferrubinrotem Überfang, die Motive deckungsgleich herausgearbeitet und die Glasplatten hintereinander gelegt. Farbschichtgravur.
Darstellung der beiden alten Richter, die Susanna im Bad überraschen.
Prunkschale
'Die vier Jahreszeiten'
Schnitt: Franz Ullmann, Steinschönau, Nordböhmen, 1894-1896
Entwurf: Prof. August Eisenmenger (Figurengruppe)
für J. & L. Lobmeyr, Glasverleger in Wien
Lobmeyr-Signet graviert auf dem Schalenrand
H. 41,2 cm, B. 38,2 cm
Inv. Nr. Hö 66 626
Farbloses Kristallglas, graviert. Auf der Fahne die zwölf Tierkreiszeichen, umrahmt von Rankenwerk (Entwurf Moritz Knab).
Sommer
Herbst Frühling
Winter
Im Spiegel die vier Jahreszeiten, symbolisch dargestellt durch vier allegorische Frauengestalten mit Amoretten, nach einer Zeichnung von Prof. August Eisenmenger, Wien.
Humpen
mit Darstellung der Tugenden
Glasfabrik Fritz Heckert, Schlesien, um 1895
Dekor: Adolf Heyden
Signiert in Gold am Boden: F.H.39/2 Orig.
H. 21 cm
Inv. Nr. Hö 56443
Farbloses Kristallglas, formgeblasen, mit Abrissnarbe, geschliffen, flach radiert, bunte transluzide oder opake Email- und Goldmalerei, braun konturiert. Mündung mit Feuer abgerundet. Leicht abgesetzter Stand und leicht gewölbte Wandung. Personifizierte Darstellung der Gerechtigkeit mit Schwert und einer Waage, der Eitelkeit mit Schlange und Spiegel und der Tapferkeit mit gebrochener Säule, Blümchen und Arabesken-Bänder.
Deckelhumpen
mit den zwölf Aposteln
Gräflich Harrach'sche Glasfabrik, Neuwelt, Nordböhmen
Emailmalerei: Raffinerie Anton Ambros Egermann, Haida
Entwurf: Ludwig Lobmeyr, Wien (Form)
Ausgestellt 1873 auf der Weltausstellung in Wien
Höhe: 62 cm
Inv.Nr. Hö 62119
Der mächtige, formgeblasene Humpen aus grünem Glas im Stil der romantischen Gotik gehört zu den in der zweiten Hälfte des 19. Jahrhunderts sehr beliebten Gläsern im altdeutschen Stil.
Der gemalte Dekor – die Zwölf Apostel unter gotischen Arkaden – ist eine sehr sorgfältig ausgeführte Emailmalerei, wie sich insbesondere an den präzise gemalten Gesichtspartien oder dem Wurf der Gewänder ablesen lässt.
Fußschale
mit Frauenporträts und Blumensträußen
Gräflich Schaffgotsch'sche Josephinenhütte
Schlesien, um 1855-60
Entwurf: Franz Pohl, Joseph Mohr
H. 26,5 cm
Inv. Nr. Hö 55003
Farbloses Glas mit rosa Goldrubin Innenüberfang und weißopakem Kristallemail, dreiteilig modellgeblasen, geschliffen, bunte flache Email- und Goldmalerei, Vergoldung.
Ansteigender gewölbter Hohlfuß. Weißer Wulstring, Rand und sechs Spitzfelder abwechselnd mit bunten Blumen und Goldarabesken. Kegelförmige Schale mit achtfach bogenblättriger gezänkelter Mündung und acht Medallions abwechselnd mit Frauenporträts und Blumensträußen auf
der Wandung. Die übrige rosa Fläche mit Goldranken-, Schnecken- und Arabeskenmotiven. Alle Ränder vergoldet.
Zwei Vasen
Gräflich Schaffgotsch'sche Josephinenhütte
Schreiberhau bei Hirschberg
Schlesien, um 1857-60
Entwurf Franz Pohl, Malerei Arthur Gerlach
oder
Harrach'sche Glashütte, Neuwelt
Nordböhmen 1858
Malerei vermutlich von Vinzenz Tietz
Höhe: 45 cm
Inv. Nr. Hö 7818, Hö 7819
Milchglas, modellgeblasen, mattiert, bunte Emailmalerei, Vergoldung, matt und poliert, mit Gravierung. Auf der Wandung jeder Vase großes Ovalmedaillon mit zwei Mädchen in Rokoko-Kostümen. Die Medaillons in prächtigem Kartuschenrahmen mit Akanthusranken, Muscheln und Rocaillen. Die übrige Fläche mit fein gemalten Blumengehängen von Rosen und Tulpen verziert.